Die Wasserstoffstrategie 2050 des Bundesrats bildet einen wichtigen Schritt für die Energiewende und die Erreichung des Netto-Null-Ziels der Schweiz. Sie setzt klare Rahmenbedingungen und fordert Innovation und internationale Zusammenarbeit. Was bedeutet das konkret und wie kann die cross-ING Unternehmen auf diesem Weg unterstützen?
Mit unseren Competence Centern können wir, als cross-ING, Sie dabei unterstützen, dass Sie den Anschluss ins Wasserstoffzeitalter finden. Auf der regulatorischen Seite navigieren wir für Sie potenzielle Antrage für Fördermittel. Auf der technischen Seite werden unsere cross-INGenieur:innen Sie bei der Realisierung Ihrer Wasserstoff- und Power-to-X-Projekte unterstützen. Haben Sie ein Projekt oder eine Idee? Kontaktieren Sie uns – um gemeinsam mit Ihnen die Zukunft der Energieversorgung zu gestalten. Diskutieren Sie Ihre Wasserstoffpläne mit uns und nutzen Sie unsere Expertise.
Der Bundesrat veröffentlicht seine Wasserstoff- und Power-to-X (PtX) Strategie bis 2050:
Der Bundesrat will Rahmenbedingungen für den Aufbau eines Wasserstoffmarktes setzen. Dies zielt auf notwendige regulatorische Initiativen nach Konsultation mit der Wirtschaft.
Ein wichtiger Punkt ist der Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz («European Hydrogen Backbone»), da er davon ausgeht, dass bis 2050 ein Grossteil des Wasserstoffs importiert wird.
Die Schweiz soll ein Bildungs- und Innovationsstandort in diesen Bereichen werden.
Eine finanzielle Förderung soll mit bestehenden Mitteln realisiert werden, primär mittels des Klima- und Innovationsgesetzes (KIG).
Primäre Einsatzgebiete:
Hochtemperatur-Prozesswärme
Spitzenlastabdeckung in Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK)
Verkehr (Luftfahrt, Schifffahrt und Schwerverkehr)
Als Antwort auf die Motionen 20.4406 («Grüne Wasserstoffstrategie für die Schweiz») und 22.3376 («Strategie für Wasserstoff in der Schweiz») hat der Bundesrat am 13. Dezember 2024 seine Wasserstoffstrategie verabschiedet. Wichtig ist hierbei der Umfang, denn es geht nicht nur um den Wasserstoff, sondern auch um alle Power-to-X (PtX) Derivate. Das Kriterium für die synthetischen Energieträger ist, dass sie keine Klimagasemissionen verursachen. So zählt ein aus fossilem Strom hergestellter Wasserstoff nicht zur neuen Strategie, während synthetisches Kerosin aus Sonnenenergie für den Flugverkehr in der Strategie berücksichtigt wird.
Ziele der Strategie
Die vorliegende Strategie versucht in verschiedenen Bereichen, die Nutzung von synthetischen Energieträgern wie Wasserstoff und PtX-Derivaten bis zum Jahr 2050 zu definieren. Der Bundesrat sieht sich dabei, wie in anderen Wirtschaftsbelangen auch, vorrangig dafür zuständig, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen. Dafür sollen gesetzliche Regulierungen regelmässig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Eine Förderung zum Aufbau eines Wasserstoffmarktes ist nur in den bereits Förderrahmen vorgesehen. Dazu zählt hauptsächlich das Klima- und Innovationsgesetz (KIG) von 2023. Motivation für den Aufbau einer Wasserstoff- und PtX-Wirtschaft ist das Erreichen des Netto-Null-Ziels für Klimagasemissionen. Dabei sollen PtX-Derivate aufgrund ihres Preises vorwiegend dort eingesetzt werden, wo es wirtschaftlich Sinn ergibt oder Alternativen nicht vorhanden sind: bei der Hochtemperatur-Prozesswärme, zur Spitzenlastabdeckung in Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK) und im Verkehr (Luftfahrt, Schifffahrt und Schwerverkehr).
Perspektiven bis 2035 und 2050
Der Bundesrat unterteilt die Markt- und Technologieentwicklung in zwei Phasen. Die Erste bis 2035 und die Zweite bis 2050. Der grösste Unterschied zwischen den beiden Phasen ist der Ursprung der PtX-Derivate. Da der Anschluss an das europäische noch einige Zeit benötigt, soll in den kommenden Jahren der Bedarf mit inländischer Produktion gedeckt werden. Ab 2035 wird erwartet, dass eine Wasserstoffinfrastruktur zur Verfügung steht. Denn es wird ausserdem davon ausgegangen, dass die PtX-Derivate günstiger im Ausland produziert werden können.
Internationale Kooperationen
Als Konsequenz strebt der Bundesrat internationale Kooperationen an, um die Versorgung mit Wasserstoff zu gewährleisten. Erste Priorität hat dabei das Gespräch mit den Nachbarn Deutschland, Frankreich und Italien sowie der Europäischen Union, um den Anschluss an das „European Hydrogen Backbone“ zu gewährleisten. In einem weiteren Schritt sollen dann mit Herstellern Verträge abgeschlossen werden, um den Import ab 2035 sicherzustellen.
Bedeutung für die Energieversorgung im Winter
Im Gegensatz zur Auslegeordnung des Bundesrats von 2023 wird eine Energiespeicherung von Überproduktionen im Sommer zur Verwendung im Winter nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. Im vergangenen Jahr ist das Bundesamt für Energie (BFE) noch davon ausgegangen, dass eine solche Speicherung im Sommer und Nutzung im Winter nicht rentabel betrieben werden kann. Unter dem Aspekt potenzieller Speicher, dessen Bau zumindest evaluiert werden soll, soll auch dieser Aspekt berücksichtigt werden, falls es wirtschaftlich sinnvoll ist.
Die Schweiz als Vorreiter in Forschung und Entwicklung
Auch wenn im Gesamtmix der Wasserstoff und die PtX-Derivate nur in wenigen Branchen eingesetzt werden sollen, strebt der Bundesrat eine führende Rolle in diesen Technologien an. Diese können neben der Anwendung in der Schweiz selbst auch wertvolle Technologien darstellen, welche im Ausland von Schweizer Firmen vertrieben werden.
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